Frauentragen – ein alter Brauch – was ist das? Das Frauentragen ist ein christlicher Adventsbrauch. Die vorweihnachtliche Zeit steht im Zeichen des Weges, des Aufbruchs und des Wanderns: Maria und Josef sind unterwegs nach Bethlehem, die Hirten suchen das Kind. Gott und Mensch sind unterwegs zueinander. Die Herbergssuche ist die Nachgestaltung des biblischen Berichtes Lukas 2,7: „denn in der Herberge war kein Platz für sie.“
In der Zeit vom 1. Adventssonntag bis zum 24. Dezember gibt es auch in unserer Pfarrei die Gelegenheit der schwangeren Maria für einen Tag eine Bleibe im eigenen Haus oder Wohnung zu geben.
Es wird in der Adventszeit von Familie zu Familie weitergegeben. Maria verbleibt sinnbildlich in jeder Familie einen Tag. Am Abend wird sie von der Gastfamilie zur nächsten Familie gebracht. Dort findet eine Adventsandacht statt. Tags darauf wird die Marienstatue an die nächste Familie weitergegeben. Oder wenn nicht für jeden Tag eine neue Herberge gefunden wird, bleibt sie auch länger in einer Familie.
Wer Maria eine Herberge geben will, trägt sich ab sofort in eine im Kirchenvorraum ausgelegte Liste ein. Für einen Tag – oder länger – ist nun einerseits Zeit für persönliche Zwiesprache der Hausbewohner mit Maria, und andererseits gibt es die Möglichkeit in der Familie, aber auch mit Freunden und Bekannten, einen Hausgottesdienst zu gestalten.
Die Segnung und Aussendung findet bei uns am 1. Adventssonntag im Pfarrgottesdienst statt, und am 24. Dezember wird die Mutter Gottes in der Christmette wieder feierlich in Empfang genommen.